Krankenversicherung im Referendariat – Das solltest du beachten

Während du im Referendariat bist, musst du dich selbst um deine Krankenversicherung kümmern. Aber wie funktioniert das mit der Krankenversicherung während des Referendariats? Grundsätzlich habt ihr zwei Möglichkeiten – Hauptsache, ihr seid kranken- und pflegeversichert, da dies in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist. Eure Versicherungsoptionen hängen davon ab, ob ihr als angestellte oder verbeamtete Lehrkräfte tätig seid. In diesem Artikel erklären wir euch die verschiedenen Optionen rund um die Krankenversicherung Referendariat.

Das Wichtigste auf einen Blick: 

  • Referendare können entweder Beamte auf Widerruf (Beamtenanwärter) mit Beihilfeanspruch oder versicherungspflichtige Angestellte ohne Beihilfe sein. Als Beamtenanwärter mit Beihilfeanspruch übernimmt euer Dienstherr im Krankheitsfall einen Teil der Kosten.
  • Die Höhe der Beihilfeleistungen hängt von eurem Familienstand und den Regelungen des jeweiligen Dienstherrn (Bund oder Bundesland) ab. Der Beihilfebemessungssatz liegt zwischen 50 und 90 Prozent.
  • Die verbleibenden Kosten, also 10 bis 50 Prozent der Krankheitskosten, deckt eine private Krankenversicherung (PKV) ab. Mit speziellen Beihilfetarifen könnt ihr eure Versorgungslücke vollständig schließen und eurer Versicherungspflicht nachkommen.
  • Die Beiträge der PKV sind einkommensunabhängig und hängen vom gewählten Tarif, Alter und Gesundheitszustand ab. Referendare mit Beihilfeanspruch profitieren von speziellen Beamtenanwärtertarifen, die günstiger sind als reguläre Beihilfetarife.

Voraussetzungen für eine Krankenversicherung im Referendariat

  • Start des Referendariats in einem Bundesland

  • Grundsätzlich gesund, ggf. Vorerkrankungen sind versicherbar

Welche Versicherung brauche ich im Referendariat?

Im Referendariat benötigt neben einer privaten Krankenversicherung für Referendare, auch eine Dienstunfähigkeitsversicherung und eine Diensthaftpflichtversicherung.

Die Unterschiede zwischen GKV und PKV

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Die GKV und PKV unterscheiden sich grundlegend, was besonders während des Referendariats wichtig ist. In der GKV zahlen alle Versicherten einen prozentualen Anteil ihres Einkommens als Beitrag, unabhängig von Gesundheitszustand, Alter oder Geschlecht. Der Beitragssatz liegt normalerweise bei 15,5 %, ermäßigt bei 14,9 %.

Für Angestellte übernimmt der Arbeitgeber etwa die Hälfte der Beiträge. Referendare, die als „freiwillig Versicherte“ gelten, tragen die vollen Kosten selbst, es sei denn, sie erhalten eine pauschale Beihilfe.

Die PKV bietet in der Regel umfangreichere und individuell anpassbare Leistungen, die vertraglich fixiert und lebenslang garantiert sind. In der GKV ist der Leistungskatalog durch gesetzliche Vorgaben festgelegt und kann durch politische Entscheidungen angepasst werden.

GKV und Pauschale Beihilfe

Referendare, die als Beamtenanwärter (Beamte auf Widerruf) tätig sind, werden in der GKV als freiwillig Versicherte eingestuft.

Beispielrechnung:

Ein Lehramtsreferendar mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 1.600 Euro zahlt etwa 297,60 Euro für Kranken- und Pflegeversicherung:

  • 224,00 Euro für die GKV (14 %)
  • 19,20 Euro Zusatzbeitrag (1,2 %)
  • 54,40 Euro Pflegeversicherung.

In Bundesländern, die pauschale Beihilfe anbieten, übernimmt der Dienstherr 50 % des Krankenversicherungsbeitrags (ohne Pflegeversicherung). Damit würde der monatliche Beitrag zur GKV bei etwa 210 Euro liegen.

Welchen Beamtenstatus habe ich im Referendariat?

Während du im Referendariat bist, ist dein Beamtenstatus „Beamter auf Widerruf“. Nach dem Abschluss des Referendariats wirst du zum Beamten auf Probe ernannt.

Wie viel Beihilfe erhalte ich für meine private Krankenversicherung im Referendariat?

Beamtin/Beamter – Beihilfesatz: 50%
Mit mind. 2 Kinder – Beihilfesatz: 70%
Kinder – Beihilfesatz 80%

Krankenversicherung Referandariat Lehramt – Vorteile und Nachteile

Private Krankenversicherung

  • Familienmitglieder müssen ggf. gegen Prämie mitversichert werden

  • Beiträge unabhängig vom Einkommen

  • Keine Nachzahlung von Beiträgen am Ende des Jahres

  • Exklusive medizinische Behandlung

  • Leistungen sind lebenslang garantiert

  • Schnellere Terminvergabe bei Arzt und Spezialisten i.d.R. 1-3 Wochen

  • Einzelzimmer für sich ganz alleine, zur schnelleren Erholung

  • Keine Zuzahlungen im Krankenhaus

  • Behandlung vom Chefarzt bzw. Spezialisten

  • Keine Zuzahlungen bei Medikamenten, Heilmittel, Zahnersatz

  • Freie Auswahl der Klinik

  • Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit bis zu 6 Monatsbeiträge

Gesetzliche Krankenversicherung

  • Familienmitglieder sind ggf. kostenlos mitversichert

  • Beiträge abhängig vom Einkommen

  • Nachzahlung von Beiträgen am Ende des Jahres (Selbstständige)

  • Standard medizinische Behandlung

  • Leistungen können willkürlich gestrichen werden

  • Längere Terminvergabe beim Arzt und Spezialisten i.d.R. 6-8 Wochen

  • Mehrbettzimmer mit anderen Patienten teilen

  • Zuzahlungen im Krankenhaus pro Tag 10 € für 28 Tage

  • Behandlung vom Belegarzt ggf. auch durch Anfänger nach dem Studium

  • Zuzahlungen bei Medikamenten, Heilmittel, Zahnersatz

  • Keine freie Auswahl der Klinik

  • Keine Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit

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Leistungsübersicht Krankenversicherung im Referendariat


Unverzichtbare Leistungen

Ambulante Versorgung

Die PKV bietet eine umfassende ambulante Versorgung mit freier Arztwahl und Abrechnung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Dies umfasst auch die Erstattung von Spezialisten- und Facharztkosten ohne Überweisung.

Stationäre Versorgung

Die PKV übernimmt die Kosten für stationäre Behandlungen, einschließlich der Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer und der Behandlung durch den Chefarzt. Dies garantiert eine erstklassige medizinische Versorgung im Krankenhaus.

Zahnärztliche Leistungen

Umfassende Erstattungen für Zahnbehandlungen, Zahnersatz, Prophylaxe sowie kieferorthopädische Behandlungen gehören ebenfalls zu den Leistungen der PKV.

Hilfsmittel und Heilmittel

Die PKV deckt die Kosten für notwendige medizinische Hilfsmittel wie Prothesen und orthopädische Geräte sowie Heilmittel wie Physiotherapie und Ergotherapie ab.

Der geschlossene Hilfsmittel-Katalog gibt eine festgelegte Liste an Hilfsmitteln, die erstattet werden. Diese Liste bleibt gleich – was dort nicht genannt ist, wird auch in Zukunft nicht erstattet. Dies gilt ebenfalls, wenn es das Hilfsmittel heute noch gar nicht gibt. Daher ist diese Variante nicht empfehlenswert.

Der offene Hilfsmittel-Katalog gibt keine festgelegte Liste Hilfsmitteln an, die erstattet werden. Durch diese Formulierung werden in Zukunft auch technische Neuerungen bezahlt. Ein offener Katalog ist deshalb zu empfehlen.

Beihilfeergänzungstarife

Diese Tarife ermöglichen es, die Leistungen der PKV mit der staatlichen Beihilfe zu kombinieren, um eine umfassende Kostendeckung zu erreichen. Die Tarife sind speziell an die Beihilfevorgaben für Referendare angepasst.

Krankentagegeld

Diese Leistung sichert das Einkommen bei längerer Krankheit ab und hilft, die laufenden Lebenshaltungskosten während der Krankheitsphase zu decken.

Psychotherapie

Die PKV übernimmt auch die Kosten für psychotherapeutische Behandlungen, sofern notwendig. Dies ist besonders wichtig zur Deckung des Bedarfs an mentaler Gesundheitsversorgung.

Diese Leistungen gewährleisten eine umfassende medizinische Versorgung und finanzielle Sicherheit während des Referendariats.

Leistungen, über die du nachdenken solltest

Selbstbehalt

Mit der Selbstbeteiligung hast du die Möglichkeit, deine monatlichen Beiträge zur Krankenversicherung zu reduzieren. Diese Option ist besonders attraktiv, wenn du selten ärztliche Leistungen in Anspruch nimmst, da du so signifikant sparen kannst. Allerdings ist es wichtig, die Selbstbeteiligung bei der Berechnung und dem Vergleich unterschiedlicher Tarifpreise einzubeziehen.

Selbstbeteiligung und Beitragsberechnung

Um die tatsächlichen Kosten der verschiedenen Tarife zu vergleichen, solltest du die Selbstbeteiligung in den monatlichen Beitrag einrechnen. Dies gibt dir einen realistischen Überblick über die jährlichen Gesamtkosten deiner Krankenversicherung.

Wichtiger Tipp zur Selbstbeteiligung

Es ist zu beachten, dass eine hohe Selbstbeteiligung in der Regel nur durch eine erneute Gesundheitsprüfung gesenkt werden kann. Mit steigendem Alter wird dies zunehmend schwieriger. Daher solltest du dich nicht leichtfertig auf eine hohe Selbstbeteiligung einlassen. Im Rentenalter, ab 67 Jahren, könnte sich eine solche Entscheidung als nachteilig erweisen.

Selbstbeteiligung für Selbstständige und Freiberufler

Für Selbstständige und Freiberufler kann eine höhere Selbstbeteiligung vorteilhafter sein als für Angestellte. Während Angestellte die Hälfte ihrer Krankenversicherungsbeiträge vom Arbeitgeber erstattet bekommen, profitieren sie nur bedingt von einer hohen Selbstbeteiligung. Der Arbeitgeber zahlt zwar weniger Beiträge durch den vereinbarten Selbstbehalt, beteiligt sich jedoch nicht an den zusätzlichen Kosten, die durch die Selbstbeteiligung entstehen.

Beitragsentlastung im Alter

Um im Alter die Beiträge deiner privaten Krankenversicherung zu senken, bieten viele Anbieter einen Beitragsentlastungsbaustein an. Mit diesem Baustein kannst du schon jetzt für eine Entlastung in der Zukunft sorgen. Du zahlst monatlich in diesen Baustein ein, und das angesparte Geld reduziert später deine Versicherungsbeiträge. Beispielsweise kannst du mit einer monatlichen Investition von 78 € eine Beitragsentlastung von 300 € im Rentenalter erreichen. Wenn dein Beitrag bei Rentenbeginn 750 € beträgt, reduziert die private Krankenversicherung deinen monatlichen Beitrag um 300 € auf 450 €. So kannst du finanziell entspannter in den Ruhestand gehen.

Palliativversorgung/Hospiz

Die Kostenübernahme für Palliativ- und Hospizversorgung (Schmerztherapie und Sterbebegleitung im Endstadium schwerer Krankheiten) ist ein wichtiger Bestandteil einer guten Krankenversicherung. Achte darauf, dass dein Tarif diese Leistungen einschließt, da einige Tarife besonders die Palliativmedizin einschränken. Eine umfassende Versicherung sollte mindestens die stationäre und teilstationäre Versorgung im Hospiz abdecken.

Kindernachversicherung

Neugeborene können ohne erneute Gesundheitsprüfung privat krankenversichert werden. Dabei darf der Versicherungsschutz der Kinder nicht höher oder umfangreicher sein als der der Eltern. Entscheidest du dich also für einen günstigen Tarif mit begrenzten Leistungen, erhält dein Kind ebenfalls nur diesen begrenzten Schutz. Möchtest du deinem Kind einen umfassenderen Versicherungsschutz bieten, ist eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich.

Die ideale Krankenversicherung im Referendariat finden

Die passende private Krankenversicherung im Referendariat zu finden, ist eigentlich ganz leicht. Achte auf die Finanzkraft und die Beschwerdequote. Die Finanzkraft ist wichtig, damit die Beiträge langfristig stabil gehalten werden können. Die Beschwerdequote ist ein Indiz dafür, wie gut die Krankenversicherung bei der Leistungserstattung abschneidet. Hier dazu ein kurze Übersicht:

Finanzkraft

  • Platz 1: R+V
  • Platz 2: Signal Iduna
  • Platz 3: Hanse Merkur
  • Platz 4. ARAG
  • Platz 5: Hallesche
  • Platz 6: AXA/DBV
  • Platz 7: Barmenia
  • Platz 8: Concorida
  • Platz 9: Continentale
  • Platz 10: DKV

Niedrigste Beschwerdequote

  • Platz 1. R+V
  • Platz 2. UKV
  • Platz 3. Alte Oldenburger
  • Platz 4. Signal Iduna
  • Platz 5. DKV
  • Platz 6. Hanse Merkur
  • Platz 7. Barmenia
  • Platz 8. Continentale
  • Platz 9. Nürnberger
  • Platz 10. ARAG

Fazit private Krankenversicherung im Referendariat

Um die passende private Krankenversicherung zu finden, musst du einige wichtige Sachen beachten. Prüfe zuerst, wie hoch dein Beihilfeanspruch ist. Danach musst du die passende Leistungen für dich auswählen. Im Anschluss dessen achtest du auch die Finanzkraft und die Beschwerdequote. Wenn du diese einfachen Sachen beachtest, findest du schnell die passende Krankenversicherung im Referendariat. Natürlich haben wir alle Informationen in einem kostenlose E-Book für dich zusammengefasst. Gerne unterstützen wir dich kostenlos dabei, die passende private Krankenversicherung im Referendariat zu finden.

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